Sushi-Bikes hat sich am Anfang auf den Ruhm von einem ihrer Mitgründer, Joko Winterscheidt, verlassen, um bekannt zu werden. Aber das Ziel ist es, dass die Marke auch ohne diesen Promi-Effekt erfolgreich sein kann. Um die neuen E-Bikes zu bewerben, geht Sushi-Bikes jetzt einen neuen Weg und setzt als erstes Unternehmen in Deutschland voll auf Bilder, die von einer künstlichen Intelligenz gemacht wurden.
Früher hätte das Sushi-Bikes-Team vollkommen klassisch agieren müssen: Ein Model hätte gebucht werden müssen, Astronauten-Anzüge besorgt oder gemietet, ein Fotograf organisiert und Locations ausgesucht werden müssen. All das hätte bedeutet, dass das Team hätte reisen müssen, und vermutlich auch das Model und der Fotograf. Das wäre alles teuer gewesen, vielleicht sogar ein paar Tausend Euro. Kosten, die sich ein junges Unternehmen gerne gespart hätte, aber Marketing ist wichtig, besonders wenn man gleich mehrere neue Fahrrad-Modelle präsentieren will. Trotzdem hätte es wohl am Ende so sein müssen.
"Ich kenne niemanden, der eine komplette Werbekampagne auf dieser Basis realisiert hat," sagt Florian Litterst, Gründer von Adsventure und einer der führenden Social-Advertising-Experten in Deutschland. Der Einsatz von KI beim Copy-Writing ist schon weiter verbreitet, da Unternehmen Tools wie ChatGPT verwenden, um Vorschläge für Posts auf TikTok oder anderen Sozialen Netzwerken zu erhalten. "Wir haben tatsächlich auch schon damit herumgespielt," sagt Litterst. Bisher wurde es eher als Inspirationstool verwendet, die Vorschläge werden anschließend noch verfeinert.Andreas Weinzierl von Sushi Bikes ist auch neugierig, wie die Kampagne ankommen wird: "Die Bilder sehen natürlich nicht perfekt aus, aber wir hoffen, dass genau das dafür sorgt, dass die Leute zweimal hinschauen." Um dies zu erreichen, sollen auch Sprüche wie "Nie wieder dumm dastehen, weil der Bus nicht kommt", welche etwas provokanter sein sollen als frühere Werbekampagnen, beitragen.
In Zukunft will Sushi Bikes auch mit kleineren Kanälen zusammenarbeiten und überlegt sich, wie man seine Marketing-Kanäle ausbauen kann. Andreas Weinzierl, der Gründer, sagt: "Wir haben uns bisher hauptsächlich auf Instagram konzentriert, um unsere organische Reichweite aufzubauen". Aber die Altersspanne der 20.000 Sushi-Kunden ist breiter als man denkt, es gibt auch viele über 60-jährige unter den E-Bike-Käufern. "Da fragen wir uns, ob Facebook vielleicht wichtiger für uns ist als gedacht?"
Mit der dritten Generation von Sushi Bikes, die das Unternehmen am Montag vorgestellt hat, will das Unternehmen nun sein Wachstum beschleunigen, um dauerhaft profitabel arbeiten zu können. Die E-Bikes kosten knapp 1400 Euro. Andreas Weinzierl, der Gründer, kann jetzt schon einen Erfolg verzeichnen: Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz konnte das Unternehmen die neuen E-Bikes schneller auf den Markt bringen als geplant: "Wir hatten den Produkt-Launch eigentlich für Februar oder März geplant, aber durch den Einsatz von Dall-E konnten wir ihn vorziehen. Normalerweise dauert so etwas länger und ist sehr aufwendig, weil es viele Abstimmungsschleifen, Briefings und so weiter gibt."
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